Der Name Grosbous kommt aus dem keltischen Buhs Melkkammer. Ungefähr der Ort wo die Leute mit ihren Kühen zusammen zum Melken kamen.
Gemäß Überlieferung soll Grosbous im 10. Jahrhundert größer und bevölkerter gewesen sein als heute. Aus dieser Zeit stammt auch die erste Kirche. Und 1089 war Grosbous eine selbständige PFARREI und von Feulen getrennt. In diesem Jahr steht die neue Pfarrei auf der Liste der Pfarreien die nach Echternach pilgern gingen.
Um 1200 war BUS abhängig von den Herren von Wiltz, Clerf, Esch/Sauer und vielen andern im Laufe der Jahrhunderten nach Heiraten, Verkäufe, Vererbungen usw.
So kaufte Herr Peter JOLLIOT sein Eigentum von dem gestrengen Peter von Metzenhauen, Herr von Linster, Maisenburg, Berburg…und erbaute zwischen 1640/50 sein „ Schloß " in Bus, das er „ein Haus und freier Sitz und Wohnung" nannte. Es wurde 1967 abgerissen und heute befindet sich an seiner Stelle das Centre Culturel und die neue Schule.
Bei Streitigkeiten hatte die landesfürstliche Meierei PRATZ die Stellung eines Oberhofes. Nach dem Urbar aus der Zeit um 1200 gehörte PRATZ mit zu den bedeutendsten Gütern der Trierer Abtei ST. MAXIMIN im Pfarrbezirk Ospern. Im Urbar der Grafschaft LUXEMBURG (1306-1317) erscheint Pratz als Bestandteil der an Luxemburg übergegangener Grafschaft ARLON.
Es scheint, daß die kleine Herrschaft Grosbous aus ehemaligem Maximiner Besitz herkommt, zumal in einem Punkt aus eine offensichtlich alte grundherrschaftliche Verbindung mit dem Bezirk der Abtei ST. MAXIMIN um Feulen hingewiesen werden kann: Die zwischen Feulen und GROSBOUS gelegene Filiale OBERMERTZIG (1516 St. Stephanus deren Kapelle für 1516 bezeugt ist, wurde (- von Jahr zu Jahr wechselnd-) 9 von den Pfarreien Feulen und Grosbous versehen. Die im Visitationsbericht von 1570 angeführte Notiz, der Jahreswechsel in dieser Sache beginne mit dem Festtag Johannes.d.T, des Patrons der Kirche in Feulen, dürfte mehr als ein Zufall sein und auf die ursprüngliche Verbindung des kleinen Bezirks Grosbous mit der Pfarrorganisation in den Maximiner Großgrundherrschaft Feulen hinweisen.
Zu GROSBOUS gehört DELLEN (getrennt von Heiderscheid und angeschlossen an Grosbous am 15.10.1808) mit seiner reizvollen Kapelle. Titular Erhöhung des Hl. Kreuzes (14.9) und erster Patron HUBERTUS, (3.11), erbaut 1719.
Die Schreckensnacht vom 27. zum 28. Dezember 1940.
Grosbousser Weihnachtsbaum.
Als 1940 die VdB. gegründet wurde, suchte der Ortsgruppenleiter mit den verschiedensten Mitteln, recht viele für die politische Organisation zu gewinnen. Der Widerstand war überall scharf; besonders unter den Jugendlichen. Dieser Widerstand sollte gebrochen, zugleich eine exemplarische Strafe für alle Resistenzler statuiert werden. Gar bald bot sich dazu die günstige Gelegenheit.
Zu Weihnachten 1940 wurde zum ersten Mal der nationalsozialistische Weihnachtsbaum auf dem Kirchplatz errichtet. Spöttelnd und lächelnd ging man an demselben vorüber. Das empörte den Ortsgruppenleiter. Der Ärger stieg jedoch aufs höchste, als während der Nacht vom 25. auf den 26.Dezember der Weihnachtsbaum mit LuxemburgerNational – Fähnchen geschmückt und ein Schild daran befestigt wurde mit der Aufschrift: VIVE LA GRANDE-DUCHESSE. Rasch ging die Meldung an die zuständigen Stellen weiter. Die Rache blieb nicht lange aus.
In der Nacht vom 27. zum 28. Dezember kam gegen Mitternacht ganz unerwartet ein Autokar ins Dorf gefahren, dem eine Anzahl Männer entstiegen, welche gleich Banditen mit den verschiedensten Waffen ausgerüstet waren. Es waren Luxemburger Verräter, die dem Nationalsozialismus schmachvolle Dienste leisteten. Sie drangen in die Wirtschaft Schmit- Wiltgen ein und zerstörten daselbst das ganze Wirtschaftsmobiliar vollständig. Dann ging es zu den besonders bekannten Resistenzler Familien.
Unter Drohungen ließ man die Türe öffnen und verhaftete dann eine Anzahl von jungen Männern, die man für den patriotischen Weihnachtsbaum verantwortlich glaubte. Man führte sie aufs Büro der VdB, wo im Beisein des Ortsgruppenleiters das Gericht über sie abgehalten wurde. Jeder wurde über seine patriotische Haltung ausgefragt, mußte mit „ Heil Hitler " grüßen, was mancher erst tat, nachdem er unter den Schlägen ohnmächtig zusammengebrochen war. Jedem wurde eine Anzahl Schläge zudiktiert, dem einen mehr, dem anderen weniger, gemäß der politischen Schuldigkeit. In einem Nebenraum wurde das Urteil vollstreckt. Danach wurden alle unter Schlägen die Schultreppe hinuntergestoßen und nach Hause entlassen. Während diese traurige Szene aufgeführt wurde, war es nicht möglich, Hilfe herbeizuholen, weil alle Straßen, besonders diejenige, die nach der Gendarmerie führte, von den Banditen abgesperrt waren.
Am anderen Tage wurde die deutsche Polizei von dem traurigen Ereignis in Kenntnis gesetzt, eine Untersuchung eingeleitet, aber dann…wurde die ganze Angelegenheit schweigend begraben; es beißt ja auch kaum ein Hund den anderen. Die Schuldigen wurden nie zur Rechenschaft gezogen, obschon deren Namen meistens bekannt waren.
Schon wenige Tage, nachdem das Drama sich abgespielt hatte, las man allenthalben in der Stadt Luxemburg auf Mauern und Säulen die Worte: Rache für Grosbous. Überall kommentierte man die Geschichte vom Grosbousser WEIHNACHTSBAUM.
von links nach rechts: Robert Dunkel, Camille Schaus, Robert Wagener.
Aus de Schreckensdég vu Grousbus, Etienne Winandy, Dezember 1946
Um 900 hatte Grosbous schon eine Kirche: Peter und Paul.
Neue Kirche: 1719.
Konsekration: 24.7.1756.
Kirchweih: Pfingsten.
Hauptpatron: PETER u. PAUL. (29.6).
Nebenpatron : BARBARA (4.12.)
GROSBOUS wurde getrennt von der früheren Pfarrorganisation FEULEN.
Quellen: